Auto des Sprechers der Nachbarschaftsinitiative Habersaathstraße brennt vor dem BND

Wir berichten an dieser Stelle von einem beunruhigenden Ereignis in der Habersaathstraße und informieren über eine nicht weniger beunruhigende Faktenlage.

Am Freitag, den 21. September 2018, wurde das Privatauto des Sprechers der Nachbarschaftsinitiative IG HAB, Daniel Diekmann, vorsätzlich von bisher unbekannten Tätern gegen 13 Uhr bei helllichtem Tage in der Habersaathstraße 51 vor dem Eingang zum Ausbildungszentrum des BNDs vor laufenden BND-Gebäudeüberwachungskameras in Brand gesteckt.


Von den Flammen verängstigte Nachbarn und der Sprecher unserer Nachbarschaftsinitiative  selbst, welcher sich zur Tatzeit gerade auf den Weg zur Demonstration gegen Mietenwahnsinn am Kanzleramt machte, dokumentierten den Brand seines geparkten Fahrzeuges.

Zwei weitere, daneben parkende Autos, wurden von der Flammensäule ergriffen. Die Rauchentwicklung war über die Häuser hinweg Kilometer weit zu sehen.

Strafanzeige gegen die Brandstifter wurde an Ort und Stelle erstattet.

Daniel Diekmann ist seit 2006 für den Erhalt von sozialverträglichem Wohnraum in der Habersaathstraße, vor allem in dem ehemaligen Schwesternwohnheim der Charité (Liegenschaft Habersaathstraße 40-48, wegen seiner früher bunten Fliesenfassade als "Papageienhaus" bekannt) engagiert. Daniel Diekmann ist in der Nachbarschaft sehr beliebt, besonders wegen seines ausdauernden, ehrenamtlichen Engagements für sozial schwache Nachbarn, chronisch Kranke, den Erhalt von Grünflächen und den Bau von Spielplätzen im Kiez. Daniel Diekmann ist zudem auch als ehrenamtlicher Unterstützer auf dem Invalidenfriedhof tätig.

Daniel Diekmann hat am Donnerstag, den 20.9. für die Nachbarschaftsinitiative Habersaathstraße IG HAB am Alternativen Wohngipfel teilgenommen.
Zum Tatzeitpunkt befanden sich deshalb wichtige Unterlagen zur Habersaathstraße 40-48 sowie Flyer der Aktion "Laken raus Berlin - Wir bleiben wohnen" als auch Transparente in seinem Auto.



Die Arcadia Estates Habersaathstrasse 40-48 GmbH, vormals Arcadia Estates GmbH & Co Habersaathstrasse 40-48 KG ist seit Anfang 2018 neue Eigentümerin der Liegenschaft Habersaathstraße 40-48, sie ist mit allen Rechten und Pflichten in die geschlossenen Mietverträge (größtenteils "Werkmietverträge" der Charité) eingerückt und hat sich jetzt entschlossen, das vorhandene Gebäude abzureißen und einen Neubau zur rentableren Verwertung des Grundstücks zu errichten.

Von der geplanten und angekündigten Luxusmodernisierung  (5,8 Millionen), die ausreichend gutachterlich bewertet wurde, wurde überraschend Abstand genommen. Es wurden nunmehr die Mietverträge im gesamten Gebäudekomplex anwaltlich mit Verwertungskündigung  mit 1. 9. 2018 zum nächsten Jahr (2019) gekündigt.
Die Begründung ist die Ertragssituation der erzielbaren Mieteinnahmen, die durch die Luxussanierung nach Angaben der Eigentümer nicht ausreichend realisiert werden könnten.

Daniel Diekmann engagiert sich als Sprecher der Nachbarschaftsinitiative IGHAB intensiv und mit Unterstützung von Anwälten des Berliner Mietervereins e.V. für das sechststöckige Gebäude in der Habersaathstraße 40-48 mit 106 Wohnungen (5100 m2 Wohnfläche), Baujahr 1984.


Seit geraumer Zeit werden die Bewohnerinnen und Bewohner der Liegenschaft Habersaathstraße 40-48 systematisch drangsaliert, eingeschüchtert und zum Auszug gedrängt. So beobachten z.B. seit Juni diesen Jahres dubiose Personen, die die Anwohnerinnen und Anwohner dem Türstehermilieu zuordnen, von einem vor dem ehemaligen Schwesternwohnheim geparkten PkW aus den gesamten Tag lang und für alle Passanten und Nachbarn evident das Gebäude.

Einige Tage vor der Brandstiftung konnte man, wie von Kinderhand in den Staub auf der Windschutzscheibe des Autos von Daniel Diekmann geschmiert, lesen: Ausziehen oder ihr werdet brennen.


Unter den Mieterinnen und Mietern im Kiez wurde im Juni 2018 gezielt die Information gestreut, die Arcadia Estates Habersaathstrasse 40-48 GmbH gehöre zu 10%  dem nach außen hin in Erscheinung tretenden Geschäftsführer Herrn Dr. Picotta und zu jeweils 45% zwei Brüdern einer bekannten, libanesischen Großfamilie.


Wir lassen uns aber nicht einschüchtern.
Es gibt ein Grundrecht auf Wohnen, nicht auf Rendite. Schluß mit dem Monopoly. Wir haben es satt, dass mit Häusern, Grund und Boden auf unsere Kosten in raubritterlicher Manier spekuliert wird und hohe Renditen gemacht werden.

Es geht um unseren Kiez. Es geht um uns alle. Durch die oben aufgeführten Fakten und einschüchternden Ereignisse, die möglicherweise in keinerlei Zusammenhang stehen, wächst unsere Solidarität. Wir halten zusammen.





Fotos: Das brennende Auto von Daniel Diekmann, dem Sprecher der Nachbarschaftsinitiative Habersaathstraße, im Hintergrund die Fassade des BNDs







Foto: nach dem Löscheinsatz der Feuerwehr

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