Professionelle Verdrängung in der Habersaathstrasse - Artikel im aktuellen Mietermagazin 09/18



Verdrängung: Es geht in der Habersaathstrasse in die nächste Runde


Der Kampf gegen Verdrängung geht weiter. 

In der Habersaathstraße 40-48 wurde von der geplanten und angekündigten Luxusmodernisierung  (5,8 Millionen), die ausreichend gutachterlich bewertet wurde, überraschend Abstand genommen. Es wurde zurückgerudert und ganz im Gegenteil wurden nunmehr die Mietverträge im gesamten Gebäudekomplex anwaltlich mit Verwertungskündigung  mit 1. 9. 2018 zum nächsten Jahr (2019) gekündigt. 
Die Arcadia Estates Habersaathstrasse 40-48 GmbH, vormals Arcadia Estates GmbH & Co Habersaathstrasse 40-48 KG, die seit Anfang 2018 neue Eigentümerin des Grundstücks ist, ist mit allen Rechten und Pflichten in die geschlossenen Mietverträge (größtenteils "Werkmietverträge" der Charité) eingerückt und hat sich jetzt entschlossen, das vorhandene Gebäude abzureißen und einen Neubau zur rentableren Verwertung des Grundstücks zu errichten. 

Die Begründung ist die Ertragssituation der erzielbaren Mieteinnahmen, die durch die Sanierung nach Angaben der Eigentümer nicht ausreichend realisiert werden könnte.  
Nun werden also Baukosten zwischen 6 und 8,5 Millionen in verschiedenen Szenarien veranschlagt. 

Dem Streben nach Rendite soll sozial verträglicher Wohnraum geopfert werden.

Am 1. September und jeweils an jedem 1. des Monats: Aktion Laken Raus Berlin. Wir bleiben wohnen!










Kommentare

  1. Habersaathstraße 40-48

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    ich habe aus den Medien von der Problematik in der Habersaathstraße 40-48 erfahren und mir seitdem Gedanken darüber gemacht.
    Ich habe folgenden Vorschlag zur Lösung des Konfliktes Habersaathstraße 40-48:
    Der jetzige Bau mit seinen günstigen Mietwohnungen bleibt erhalten - eine weitere (Luxus)Sanierung findet jedoch nicht statt.
    Die Vermietung könnte eine landeseigene Wohnungsbaugesellschaft (WBM) übernehmen.

    Damit jedoch der Investor ebenfalls zufriedengestellt wird:
    Die angestrebte Zahl von hochpreisigen Wohnungen wird über dem bisherigen Bau errichtet.

    Ich gehe davon aus, dass dies wirtschaftlich machbar wäre, da auch die Abrisskosten gespart werden.
    Statisch gesehen schwebt der Neubau über dem bisherigen Bau (siehe Sony-Center) - Es besteht keinerlei statische Verbindung zum bisherigen Bau. Der Neubau steht auf Säulen (Träger/Pfeiler).
    (eine Fundamentverstärkung des bisherigen Baus ist nicht nötig)

    Wo genau die dann notwenigen Fahrstühle u.s.w. gebaut werden können, müsste eine Detailplanung untersuchen. Auch der Bau der Tiefgarage müsste im Detail noch geprüft werden.

    Aus meiner Sicht jedoch würde diese Idee alle Interessen berücksichtigen.
    Auch städtebaulich würde ein Akzent gesetzt - Es müsste natürlich genehmigt werden.

    Ich bin mir sicher, dass sich diese neuen Wohnungen dann sogar besser verkaufen/ vermieten lassen, da man nun sozusagen über der Stadt schwebt.

    Trotzdem bleiben Wohnungen für sozial Schwächere erhalten - eine weitere Verdrängung aus der Innenstadt fände nicht statt.
    Das könnte vielleicht sogar ein Modellprojekt werden:
    Wenn ein Investor Luxuswohnungen in der Innenstadt bauen will, muss dieser auch preiswerte Wohnungen mitbauen.

    Ich würde mich sehr freuen von Ihnen zu hören.

    Vielen Dank
    Mit freundlichen Grüßen
    Tobias Bock

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen